Torfgraben
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Mit einer ungewöhnlich großen Anzahl Helfern und Helferinnen sowie Zuschauern beendete der Heimatverein Kranichkring seine seit 2002 mit Helfern der ARGE gepflegte Tradition des Torfstechens nach alter Art. Seinerzeit wurde im Zuge der Verwirklichung des Moorerlebnispfades ein Schautorfstich angelegt, dessen Pflege und Unterhaltung Vereinsmitglieder ehrenamtlich übernahmen. Anfangs betätigte sich eine kleine Gruppe am jährlichen Torfgraben. Bald gewann der Vereinsvorsitzende die ARGE Vier-Seen-Platte zur Unterstützung, und fortan betätigten sich bis zu 18 Personen an dem stets Anfang Mai stattfindenden Ereignis. Unter den Helfern war immer jemand, der die Art des Torfstechens aus alter, eigener Erfahrung beherrschte.
In früheren Zeiten, als es noch keine Ölöfen oder Gasheizungen gab, gehörte das Torfgraben zu den üblichen Arbeiten im Frühjahr. Man benötigte Torf zum Kochen und Heizen. Kachelöfen speicherten die Wärme und hielten die Wohnung lange wohlig warm.
Der im heutigen
Schautorfstich gewonnene Torf ist ein grauer Hochmoortorf, der als
Brennmaterial nicht geeignet ist. Besucher interessierten sich dennoch für die
Art des Abbaus und den eigenartigen, ihnen meist unbekannten Stoff.
Gelegentlich nahmen sie ein Stück als Souvenir mit.
Wegen der heutigen, modernen Heiztechnik ist
das Torfgraben in Vergessenheit geraten, und niemand weiß mehr die einst
anstrengende Arbeit zu schätzen. Die Erinnerung daran wach zu halten, war das
Ansinnen der Planer des Moorerlebnispfades und des Vereins. Dass das jetzt ein
Ende fand, ist dem Umstand geschuldet, dass im Laufe der vergangenen Jahre die
Zahl der aktiven Helfer wegen einiger Todesfälle und allgemein zunehmenden
Alters beständig abnahm. Die verbliebenen sind im hohen Rentenalter und junge
Leute als Nachwuchs bedauerlicherweise nicht in Sicht. Ob sich die Moorkuhle
erhalten lässt, liegt jetzt in Händen von Stadt Geestland und
Naturschutzstiftung des Landkreises.
